Cooler Master Q300L PC Gaming Gehäuse - Review

Ein Review von Michael Witzel (mad0n1on)

Das Cooler Master Q300L ist ein kompaktes Gaming PC Gehäuse für Mikro ATX oder ITX Mainboards und Standard ATX Netzteile und hat mit seinem Lochplatten-Design einen optisch besonderen Charakter. 

Also packen wir es mal aus:

Die Eigenschaften

Recht kompakt, doch Grafikkarten dürfen maximal 360mm lang sein, während CPU Kühler bis zu einem Abstand von 159mm zum Mainboard hineinpassen. Insgesamt kann man bis zu 6 Gehäuselüfter einbauen, davon hinten 1x 120mm, um 10mm höhenverstellbar, oben 2x 120mm, vorn 2x 120mm und im Boden vor dem Netzteilplatz theoretisch auch noch 1x  120mm, was jedoch von den durchaus unterschiedlich ausfallenden Dimensionen des gewählten Netzteils abhängig ist, in meinem Fall sind die dafür vorgesehenen Montagelöcher, welche etwas kleiner als die umliegenden und an den Außenseiten mit einer ringförmig eingestanzten Linie markiert sind, verdeckt und somit ein Lüfter an dieser Position ausgeschlossen. 

Interessanterweise sind die Löcher an den Aussenseiten aber alle im gleichen Abstand zueinander, was sie eigentlich alle zur Lüftermontage geeignet macht, vorausgesetzt die Schraubköpfe sind groß genug, da alle anderen ausser den markierten Löchern einen größeren Durchmesser haben.

In der Front an der abgeschrägten Oberkante befindet sich das Frontpanel mit 2x USB 3 Typ A und 1x Typ C, sowie einem modernen 4-Pol 3,5mm Audio-Anschluss, bei dem Mikro und Kopfhörer über den gleichen Stecker angebunden sind, wie es bei vielen Konsolen und Smartphones und deren Headsets auch üblich ist. Und ein am Rand beleuchteter Powerbutton bildet die Mitte. Einen Reset-Button gibt es nicht. 

Die dazugehörigen Kabel bestehen somit aus 1x 9-Pin HD-Audio, 1x SATA Stromversorgung für die Tastenbeleuchtung, 1x USB 3 20-Pin, 1x Frontpanel 9pin Kombistecker, bei dem jedoch nur Power Switch belegt ist und 1x USB 3 Key A. 

Der einzige enthaltene Gehäuselüfter ist an der Rückseite vormontiert und ist schwarz mit dunkelgrau transluzentem Rotorblatt. Sein 3-Pin Anschlussstecker verrät, dass er über Voltage in der Drehzahl geregelt werden muß und somit kein PWM unterstützt. 

Des Weiteren liegen eine gefaltete, mehrsprachige Bedienungsanleitung mit einleuchtenden Skizzen und ein Beutel mit dünnen schwarzen Einweg-Kabelbindern, sowie Gehäuseschrauben bei.

Die abnehmbaren Seitenteile werden beide von außen in den 4 Ecken verschraubt.
An dem rechten Blechseitenteil sind die Schrauben mit Gummifüßen umgeben, wodurch angedeutet wird, dass eine weitere Option wohl ist, das Gehäuse mit der Glasseite nach oben hinzulegen. Die linke Seite wird von einer dünnen, schätzungsweise 3 mm starken Tempered-Glas-Scheibe mit schwarzem Rand und einem Cooler Master Logo in einer der Ecken verschlossen, welche ebenfalls durch ihre 4 Löcher in den Ecken des Gehäuses, mit Thumbscrews fest verschraubt wird. 

An der Unterseite befindet sich von unten ein Kunststoffnetz als Staubfilter, von innen sind 2 gummierte Standfüße für das Netzteil angebracht.

An der Rückseite befinden sich außer dem 120er Lüfter auch noch die 4 einzigen PCI Slotbleche, welche leider herausgebrochen werden müssen, was bei eingebautem Mainboard nicht empfehlenswert ist, denn dieses könnte je nach Layout dabei entweder im Weg sein, oder kleine Bauteile auf der Platine angekratzt werden.

Das Herausbrechen gestaltetet sich als etwas schwerfälliges Unterfangen, bei dem sogar das dünne Stahlblech des verbleibenden Teils zwischen 2 Slots leicht verbogen wurde, da es durch die geringe Stärke sehr weich ist. 

Will man Karten einbauen, muss zusätzlich zum Herausbrechen bei Erstbenutzung, aber grundsätzlich noch ein weiteres Abdeckblech durch Entfernen der einzigen Schraube und abnehmen des Bleches, überhaupt erst der Zugang ermöglicht werden.

Nach dem Einsetzen der Karte(n) muss dann diese Klappe erst wieder eingesetzt werden, denn die Schrauben, mit denen diese arretiert werden müssen, von der Case-Außenseite durch die Abdeckung, das Alteblech der Karte und in das Gewinde im eigentlichen PC Gehäuse gebracht werden, erst danach habe ich die Befestigungsschraube des Bleches mit dem Gehäuse wieder verbunden. 

Natürlich findet sich hier auch der Ausschnitt für den I/O Shield des Mainboards und am unteren Ende die Haltevorrichtung für ein ATX Netzteil.  Diese besteht aus einer kleineren rechteckigen Öffnung, mit der ein Rahmen verschraubt ist, welchen man zur Netzteilmontage erstmal ausbauen, dann das Netzteil außerhalb des Gehäuses damit korrekt verschrauben und erst danach wieder einsetzen soll.

Im Inneren finden wir in der großen Hauptkammer direkt neben dem Mainboard Platz 2x 2,5″, mit Gummiringen entkoppelte Montageplätze. 

3,5″ Laufwerke werden dort nicht unterstützt. 

Lediglich ein einziges 3,5 Zoll Laufwerk kann an einem Montageblech in der hinteren, flachen Kammer hinter dem Mainboard befestigt werden, ironischerweise aber der einzige Laufwerksplatz, der „nicht“ entkoppelt ist!  

Am Mainboard-Platz ist eine Legende eingestanzt, welche die Aufteilung der Montageplatz Optionen der Stehbolzen zur Aufnahme der unterschiedlichen Mainboard-Formfaktoren erklären soll. Für mein Mikro ATX Board waren bereits alle Stehbolzen in der richtigen Position. 

Beim Einbau fiel auf, dass in der oberen und mittleren Reihe, die jeweils mittigen Stehbolzen am oberen Rand verjüngt sind, so, dass sich das Mainboard daran auch ohne Schrauben halten kann, was das anschliessende und trotzdem nötige festschrauben jedoch deutlich erleichterte, da so immer beide Hände frei sind. 

Wer seinen Prozessor mit einer (AIO) Wasserkühlung versehen mag, der kann in der Front je nach Grafikkartenlänge noch einen 120er oder 240er Radiator unterbringen, dessen Dicke samt Lüftern von der maximalen Grafikkartenlänge somit abzuziehen wäre.Bei Deckenmontage wird es wahrscheinlich schnell zu eng, besonders kritisch wären dann hohe Ram Module, also Ram mit RGB Beleuchtung würde in quasi jede Fall damit kollidieren. Daher sollten im Deckel einfach ausblasende Lüfter montiert werden. 

Das Kabelmanagement in der Rückseite ist nicht besonders großzügig organisiert, da ich alle Laufwerksplätze belegte und verkabeln musste, während ich mir schon wirklich Mühe gab, alles so gut wie möglich zu verlegen, habe ich meine eigenen Klett Kabelbinder verwendet, anstatt der beigelegten Plasitk-Einweg-Kollegen. 

Trotz sorgfältigem verlegen und Nutzung eines modularen Netzteils, um Volumen zu sparen, wurde beim Versuch das Seitenteil zu befestigen, mehrmals Korrektur nötig, um dieses nicht mechanisch zu belasten, weil einfach alles zu vollgestopft war.

In meinem Testaufbau habe ich zur Kühlung der CPU eine Wasserkühlung mit 120mm Radiator an der Gehäuserückseite verwendet, welche der Verwendung einer 120er AIO Lösung in nichts nachsteht. Damit der Radiator passte, habe ich zwischen Radiator und Lüfter eine 7mm dicke Gummi-Lüfter Vorkammer installiert, da ansonsten der Hardwarelabs Black Ice Stealth GT Radiator mit dem Gehäuserand kollidiert wäre. So lassen sich aber auch optional alle Lüfterplätze in Front und Dach ausnahmslos nutzen. Die Netzteillänge bestimmt, ob ein weiterer 120mm Lüfter am Boden installiert werden kann, was in meinem Fall, mit einem BeQuiet Straight Power 11 750W nicht mehr möglich war.

Fazit

Das Cooler Master Q300L V2 bietet sehr kompakte Maße, moderne Anschlüsse, eine tolle Optik und obendrein die Option, es flach hinzulegen und so einen noch einzigartigeren Look zu erzeugen. 

Ein paar Stellen und Features die mir aufgefallen sind, spreche ich auch stets an, dazu kommen wir jetzt hier. 

1. Laufwerksplätze

Während heutzutage kaum noch einer auf mechanische Datenträger setzt, sollte es niemanden wundern, dass an reinen 2,5 Zoll Montageplätzen hauptsächlich SSDs zum Einsatz kommen werden, diese zu entkoppeln macht zwar keinen Sinn, schadet aber auch nicht. 

Ganz im Gegensatz zum einzigen Platz für 3,5 Zoll Laufwerke, was letztlich ausschließlich mechanische HDD Festplatten betrifft, bei denen eine Entkopplung durchaus Sinn mach, aber genau hier spart sich Cooler Master die auf den anderen Laufwerksplätzen überflüssige Entkopplungsgummis?! 

2. Kabelmanagement

Über die Montageplätze des Gehäuses ausnutzen möchte und eine Grafikkarte mit mehreren Stromanschlüssen verwendet beim Kabel verlegen verlegen schnell an Grenzen kommen. Cable-tie points an Hotspots mit Klettverbindern wären hier wünschenswert.

3. PCI Slotbleche 

Muss man die Slotbleche zur Verwendung von Karten nach dem Einbau eines Mainboards herausbrechen, so läuft man Gefahr, die Hauptplatine je nach Layout zu verkratzen/beschädigen.

4. Airflow

Das schöne Lochplattendesign in Ehren, doch wenn Gehäuse Lüfter direkt darauf montiert werden, ergibt sich aus dieser Kombination sehr wenig Aktionsfläche für den Lüfterrotor. 

Zumal bei Einbau einer AIO Wasserkühlung in der Front in Kombination mit der Wärmeerzeugung der Grafikkarte, das Ergebnis ein Effekt wäre, den ich sehr gerne Hotboxing nenne. 

In diesem Fall wäre es wohl schlau, auf Luftkühlung zu setzen oder eine 120er AIO in der Rückseite anzubringen. Jedenfalls empfehle ich für ein Gaming Setup 4 zusätzliche 120er-Lüfter einzuplanen, 2x vorne reinpustend und 2x oben raus pustend.

5. Netzteil Befestigung

Zum einen finde ich bei einem Gehäuse mit Glas Seitenteil sollte man die Optik auch im Fokus haben und die Kabel gut verstecken können. Hier leider nicht geschehen.

Aber auch der zusätzliche Montagerahmen, der die Netzteilmontage unnötig aufwändiger macht und nutzbares Volumen weiter verkleinert. Auch wäre eine reine Kompatibilitätsvorrichtung für SFX Netzteile angebrachter, um weiteres Volumen einzusparen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass hiermit dennoch ein kleiner stylischer Gaming-PC durchaus realisierbar ist, besonders die Option auf die liegende Position klingt reizvoll und macht Lust auf diesen erfrischenden neuen Look. 

 

Spezifikationen

Laufwerksplätze intern: 1x 2.5″/3.5″, 2x 2.5″

Front I/O: 1x USB-C 3.2 (20Gb/s, 20-Pin Key-A Header), 2x USB-A 3.0 (5Gb/s), 1x Kopfhörer/Mikrofon

PCI-Steckplätze: 4

Lüfter (vorne): 2x 120mm (optional)

Lüfter (hinten): 1x 120mm

Lüfter (oben): 2x 120mm (optional)

Lüfter (unten): 1x 120mm (optional)

Radiatorgrößen: 120/240mm vorne, 120mm hinten

Unterstützte Mainboards: Mini-ITX (6.7″x6.7″)/µATX (9.6″x9.6″)

Netzteil: ATX (max. 160mm tief) (Position unten)

CPU-Kühler max. Höhe: 159mm 

Grafikkarten max. Länge: 360mm

Abmessungen (BxHxT): 230x381x387mm (stehend)

Volumen: 33.91l

Gewicht: 4.35kg

Gehäusetyp: Mini-Tower

Front: Mesh, Staubfilter innen

Oben: teilweise geschlossen, großteils Lüftergitter, Mesh, Staubfilter

Unten: teilweise geschlossen, großteils Lüftergitter, Mesh, Staubfilter

Links: geschlossen, Glas

Rechts: geschlossen

Hinten: teilweise geschlossen, Lüftergitter rechts oben, PCI-Slots (4x horizontal)

Front I/O Position: Gehäuseseite: oben, Höhe: Front, Position: mittig

Mainboard-Ausrichtung: nach links (stehend) oder Mainboard-Ausrichtung: nach oben (liegend)

Besonderheiten: 

Kabelmanagement, 

Staubfilter, stehend/liegend, 

Sichtfenster aus Glas, 

Mainboard-Ausrichtung nach links (stehend) oder Mainboard-Ausrichtung: nach oben (liegend)

Wir Verwenden Cookies, um die Zugriffe auf unsere Website zu Analysieren. Außerdem werden Informationen durch Plugins von Drittanbietern gesammelt, welche auf unserer Homepage integriert sind. Durch die weitere Nutzung unserer Homepage stimmt ihr der Nutzung der Cookies und dem Sammeln von Informationen durch Drittanbietern zu.