
Ein Review von Sven Wedeken
Hallo und Moin,
ich habe bei der „Test it – keep it“ Aktion von PCHMG das Thermaltake View 300 MX Gehäuse und die Thermaltake ToughLiquid 360 ARGB Sync All-In-One Wasserkühlung im Paket gewonnen.
Herzlichen Dank an das PCHMG Team und Thermaltake für diese tolle Gelegenheit, das Case und die AiO genauer in Augenschein nehmen zu können.
Als erstes habe ich mir die ThermalLiquid AiO genauer angesehen und auf dem Testbench mit einem Intel i5 12600KF einen Haufen Messungen und Stresstests durchlaufen lassen.
Die AiO wirkt hochwertig und sehr gut verarbeitet. Die Lamellen des Radiators sind regelmäßig, keine Dellen oder Verformungen vorhanden. Die Schläuche sind ummantelt, ca. 400mm lang, aber relativ steif und unflexibel. Am Pumpenkopf sind die Schläuche gelenkig angesetzt.
Die Pumpe ist wie bei fast allen AiOs im CPU-Kühlblock integriert, zusätzlich ist hier auch der RGB Controller mitsamt der Bedientasten zu finden. Die RGB Plate ist verspiegelt und frei drehbar, so dass das RGB Logo unabhängig von der Installationsausrichtung des CPU Kühlers orientiert werden kann. Die Steuerung erfolgt entweder über den integrierten Controller (dazu muss dieser über einen SATA Stromanschluss des Netzteils mit Strom versorgt werden) *oder* über ein externes ARGB Signal (z.B. vom Mainboard) über ein entsprechendes ARGB Kabel. Die nötigen Anschlusskabel liegen bei. Die Pumpe wird über einen 3-Pin-DC Stecker mit Strom vom Mainboard (PUMP_FAN) versorgt und kann darüber auch gesteuert werden. Die maximale Umdrehungszahl ist ca. 3300 rpm, Anlauf der Pumpe ist bei ca. 2000rpm.
Als Lüfter sind 3 120mm Toughfan ohne RGB im Paket, die recht langen PWM Kabel sind in Kunststoff-Sleeves gehüllt. Die drei Lüfter werden über einen 3-auf-1-PWM Adapter zusammen geschaltet und direkt am CPU_FAN Port des Mainboards angeschlossen. Die Lüfter drehen mit 500 bis 1900 rpm, einen Zero-Fan-Modus gibt es nicht.
Das Montagematerial ist umfangreich, es sind selbstverständlich verschiedene Schrauben zur Montage des Radiators dabei, außerdem CPU Montagekits für alle gängigen und aktuellen Sockel. Auch eine kleine Tube Wärmeleitpaste ist dabei.
Der AiO liegt eine knappe, aber übersichtliche Installationsanleitung bei, die natürlich auch bei Thermaltake auf der Produktwebseite aufgerufen werden kann.
Kühlleistung
Getestet wurde die Kühlleistung bei fest eingestellter Drehzahl der Lüfter auf einem Intel i5 12600KF im Standardtakt. Raumtemperatur ca. 20°C. Vor dem ersten Test wurde die CPU für 5 Minuten mit dem Prime95 Torture Test gestresst und dann wieder auf Idle Temperatur abfallen gelassen. Jede Temperaturmessung erfolgte nach Abkühlung auf Idle-Temperatur und danach 5 Minuten Prime95 CPU Torture Test.
Pumpe bei 50% DC, ca. 2000 rpm, AiO Lüfter von 40% bis 100% PWM
CPU Kern Temperaturen
%PWM Idle CPU °C max. CPU °C Ø CPU °C
40% 23 75 59
60% 23 69 52
80% 21 67 51
100% 20 67 51
Die Messungen zeigen, dass die ToughLiquid überhaupt keine Probleme hat, den 12600KF auch bei nicht voller Drehzahl der Pumpe im komplett grünen Temperaturbereich zu halten. Eine Erhöhung der Drehzahl auf die maximalen 3300 rpm brachte nur eine geringfügige Verbesserung der Temperaturen von 1 bis höchstens 2°C, die teils noch in den Bereich von Messtoleranzen fiel.
Mit dieser Kühlleistung schlägt die ToughLiquid sogar die hervorragende Arctic Liquid Freezer II 360 um einige Grad. Wobei die Arctic AiO allerdings insgesamt etwas leiser bleibt.
Vergleichsmessung Arctic Liquid Freezer II 360
Lüfter & Pumpe werden bei dieser AiO zusammen über das PWM Signal an CPU_FAN geregelt.
%PWM rpm Lüfter dB(A)
0% 0 10,1
20% 480 10,3
40% 880 12,7
60% 1200 14,6
80% 1480 17,1
100% 1780 18,8
%PWM Idle CPU °C max. CPU °C Ø CPU °C
20% 22 86 61
40% 22 73 57
60% 21 71 55
80% 21 70 54
100% 20 72 53
Das Testsystem:
MSI MAG Z690 Tomahawk Wifi DDR5
Intel i5 12600KF
Corsair Vengeance 32GB DDR5 5200C40
Samsung m.2 NVME SSD 1TB
Palit RTX 4080 GameRock
beQuiet Pure Power 12M 850W
Die Montage der AiO auf CPU/Board ist ausgesprochen einfach. Die passende Klammer wird auf den Kühlerblock gesteckt und die zugehörige Backplate am Board fixiert. Danach wird der Kühlerblock einfach aufgesteckt und handfest festgeschraubt. Nach Anschluss der Kabel ist die AiO einsatzbereit. Die Schläuche sind leider etwas steif, trotz der eigentlich ausreichenden Länge von 40cm ist es nicht ganz einfach, den Radiator beliebig im Gehäuse zu positionieren., ohne im Einzelfall bedenklich viel Spannung aufzubauen. Da der Kühlerblock aber beliebig orientiert montiert werden kann, lässt sich für jede Positionierung eine geeignete Ausrichtung finden.
Lautstärke
Alle Lautstärkemessungen in diesem Test wurden über ein hochempfindliches Instrumentenmikrofon aus 50cm Abstand gemessen. Als Vergleichswert entsprechen 10 dB einem komplett stillen Raum ohne besondere Schalldämmung. 20dB sind vernehmbares Atmen, 30 dB dagegen schon störendes Surren/Rauschen.
Die Drehzahl der Pumpe lässt sich über die Spannung (DC) am PUMP_FAN Anschluss des Mainboards regeln. Der Regelbereich liegt bei ca. 7 bis 12V. Erst mit 50% (ab ca. 6,5V) läuft die Pumpe zuverlässig an, man sollte sie also keinesfalls niedriger regeln!
Die Pumpe ist im unteren und mittleren Drehzahlbereich nahezu unhörbar, ab ca. 2500rpm ist dann allerdings ein hochtönendes Sirren wahrnehmbar. Bei voller Drehzahl ist das Pumpengeräusch in einem ansonsten stillen Raum deutlich zu hören.
%DC rpm dB(A)
40% 1700 10,1
50% 2070 10,2
60% 2350 13,3
80% 2890 16,1
100% 3300 17,9
Die ToughFan Lüfter werden über ein PWM Signal geregelt. Auf 0 rpm lassen sie sich allerdings nicht herunter regeln, die geringste Drehzahl ist 500rpm – bei dieser sind die Lüfter aber auch nicht zu hören.
%PWM rpm dB(A)
0% 490 10,1
20% 490 10,1
40% 540 10,8
60% 1050 14,5
80% 1520 18,2
100% 1900 23,6
Ab ca. 1000rpm beginnt ein vernehmliches Rauschen. Bei voller Drehzahl sind die Lüfter auch aus einem geschlossenen Gehäuse heraus deutlich zu hören.
Die ToughLiquid 360 ARGB besitzt als einziges RGB Element das illuminierte Logo in einer verspiegelten Platte auf dem Kühlblock. Diese Platte lässt sich frei drehen, so dass das Logo beliebig ausgerichtet werden kann, unabhängig von der Orientierung des CPU Blocks. Die Logoplatte wird von 6 einzeln adressierbaren LEDs illuminiert, damit lassen sich Farbverläufe, Rotationen und Rainbow-Effekte eindrucksvoll darstellen. Die LEDs sind dabei gleichmäßig hell und farbgetreu.
Der CPU Block bringt seinen eigenen ARGB Controller mit, seitlich am Block befinden sich drei Taster, mit denen Art, Helligkeit und Geschwindigkeit verschiedener voreingestellter Effekte gesteuert werden können. Alternativ kann die Logoplatte über ein externes ARGB Signal von Mainboard oder einem anderen Controller angesteuert werden.
Die Thermaltake Toughliquid 360 ARGB Sync hat mich wirklich positiv beeindruckt. Die Kühlleistung ist außerordentlich gut, selbst die hervorragende Liquid Freezer II wird (knapp) übertroffen.
Dabei bleibt die Toughliquid zwar nicht immer flüsterleise, aber stets unterhalb wirklich störender Geräuschentwicklung.
Der RGB Effekt des Kühlerblocks ist optisch gut gelungen, die freie Drehbarkeit des Logos ist ein großartiger Kniff, um maximale Flexibilität bei der Montage der AiO zu gewährleisten.
Mit ca. 120€ Straßenpreis ist die Toughliquid 360 ARGB dazu eine der preiswertesten All-In-One Wasserkühlungen.
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