Fractal Design - Pop Air

Ein Review von Michael Witzel

Tiki Pop Air White

Zuerst mal vielen Dank an PCHMG und Fractal Design, welche mir dieses PC Gehäuse für die Aktion „Test it – Keep it“ zur Verfügung gestellt haben. 

Heute geht es also um das Modell: Fractal Design Pop Air White ARGB

 

Der Hersteller Fractal Design ist unter den PC-Spielern schon sehr bekannt und hat schon einige großartige Gehäuse auf den Markt gebracht, nicht zuletzt das Torrent und seine Varianten. Mit der Pop Air Serie adressiert Fractal den Preisleistungssektor und bietet bewährte Qualität zu fairen Preisen.
In diesem Test habe ich die Version für Full ATX Mainboards und kleiner in der Trendfarbe Weiß erhalten.

Wenn man das Gehäuse frisch aus seiner Verpackung genommen hat und zum ersten Mal öffnen will, bemerkt man sofort einen erheblichen, positiven Unterschied zu anderen Gehäusen anderer Hersteller, denn die Thumbscrews lassen sich tatsächlich mit den Fingern öffnen, und zwar ausnahmslos. Ich habe in den letzten Monaten sehr viele verschiedene Computergehäuse unter die Lupe genommen und egal von welchem Hersteller, die Schrauben waren immer so fest, dass man sie ohne Werkzeug nicht aufbekommen konnte.
Dass das anders geht, beweist Fractal Design hier sehr eindrucksvoll, also dafür schon mal ein Pluspunkt. 

 

Ihr Packungsinhalt besteht aus einem Hinweiszettel, einem Manual, einem magnetischen Staubschutzfilter, der separat verpackt ist und dem Gehäuse an sich. Beim Öffnen des Gehäuses fällt auf, dass alles sehr leichtgängig montiert werden kann. Besonders die beiden Seitenteile gleiten sanfte ihre Position und verhaken nicht. Das von vorne gesehen linke Seitenteil ist eine mit Halteschienen versehene, ungetönte Tempered-Glas-Scheibe mit 3 mm Dicke, das rechte Seitenteil ist aus weiß lackiertem Stahlblech gefertigt. Beide Seitenteile werden mit Thumbscrews an der Rückseite verschraubt und bleiben am Seitenteil nach Herausschrauben hängen. Auch befinden sich im Gehäuse drei weiße Argb beleuchtete 120 mm Lüfter, einer davon an der Rückseite, zwei in der Front. Diese verfügen über zwei Kabel je Lüfter mit jeweils Daisychain Anschlüssen, für einmal drei PIN Argb und einmal drei PIN Lüfter Anschluss fürs Mainboard, zur Stromversorgung und Drehzahlregelung über Voltage (Spannung) also kein PWM in diesem Fall. Lüfterplätze befinden sich immer zwei 120 oder 140 mm jeweils in der Front und der Deckel des Gehäuses, einmal 120mm in der Rückseite. Weitere Lüfterpositionen sind nicht vorgesehen. Eine weitere Budget-Entscheidung war wohl den Argb Controller ebenso wenig wie ein USB-C Anschluss, dessen Eingang, und zwar vorhanden, jedoch mit einem Dummy versehen ist, nicht in dieses Produkt zu integrieren. Ein passendes USB Typ C Anschlusskabel von Fractal Design, für die noch freie Positionen lässt sich allerdings im Handel für etwa 10 € nachkaufen. In der Front finden wir ein, in 3D Hexagons geformtes Mesh Gitter, welches als Staubfilter und Lufteinlass für die beiden Frontlüfter fungiert. Die kunstvolle 3D-Prägung fällt in der Farbe Weiß leider nicht ganz so auf, nur je nach Lichteinfall. Die Besonderheit der Front ist jedoch der untere Bereich, dort ist am unteren Ende eine magnetische Klappe, die man nach vorne abnehmen kann. Dahinter verbergen sich zwei 5 1/4″ Schächte, in einem davon ist ein herausnehmbares Kunststofffach, welches nach oben offen ist, zur freien Verwendung, bspw. als Aufbewahrungsort. In diesen Schächten kann man aber auch beispielsweise einen internen DVD oder Blu-ray-Brenner installieren, was in aktuellen Gaming Gehäusen eine rar gesätes Gut ist und ein Quasi-Alleinstellungsmerkmal dieses Gehäuses in seiner Liga darstellt. 

Im unteren Gehäusebereich finden wir außerdem eine sogenannte Netzteil Shroud, also einen abgedeckten Bereich der das Netzteil und den unteren Bereich bis zur Gehäusefront von außen optisch verdeckt, was ja aktuell total im Trend ist. Darin lassen sich von innen jeweils an der Unter- und Oberseite in der vorderen Hälfte Halterungen für 3,5 Zoll Laufwerke einhängen und festschrauben, welche jedoch weichen müssen, wenn auf ihrer Position ein optisches Laufwerk verbaut werden soll. Eine dieser beiden Halterungen findet aber optional auch im oberen, vorderen Bereich in der Rückseite des Gehäuses vertikal Platz. In diesen Halterungen werden Gummiringe an zwei möglichen Positionen eingesetzt, im Fall der seitlichen Halterung muss man die, dem Bodenblech am nächsten liegende Position wählen, da man ansonsten das Seitenteil nicht mehr zu bekäme, was zusätzlich zur Folge hat, dass man auf keinen Fall gewinkelte Anschlusskabel an das 3,5″ Laufwerk anschließen kann. Man muss also in dieser Position unbedingt darauf achten, gerade Anschlüsse der SATA und Stromkabel zu wählen. Zwei 2,5″ Laufwerke lassen sich auf einem herausnehmbaren Trägerblech an der Mainboard-Rückseite in der hinteren Kammer montieren. 

Beim Einbau meiner Komponenten fielen mir ein paar Punkte auf, die ich hier ansprechen möchte. Über uns neben dem Mainboard hat Fractal Design Kabelöffnungen durchgängig verfügbar gemacht und sich gegen einzelne Teilbereiche entschieden und macht damit auch vieles richtig, denn besonders das 24 PIN ATX Stromkabel kommt nicht selten auf eine Position, an der das betreffende Gehäuse leider keine symmetrisch passende Durchführung hat, was in diesem Fall aber generell ausgeschlossen werden kann und somit sehr positiv auffällt. Eine mechanische Belastung und optisch unvorteilhafte Verlegung des Kabels ist somit nicht nötig. Auch unter dem Mainboard im Netzteil Tunnel befinden sich Kabeldurchführungen in Form zwei kleinerer Ausschnitte, die sehr gut positioniert sind. Als Anschlusskabel im Gehäuse findet man ein Powerswitch, einmal USB 3.0 20 PIN, einmal SATA Stromversorgung und einmal HD Audio. Die Kombination der Wahl des USB 3.0 20 PIN Anschlusssteckers und der Kabeldurchführung führt in meinem Fall leider zu Problemen. Mein passend weißes Mainboard, ein MSI B350 Tomahawk Arctic, verfügt über zwei 20 PIN USB 3.0 Header, einen an der Unterseite und einen in der rechten unteren Ecke der 90° gewinkelt ist. Der große und sperrige Stecker des Gehäuses ist zwar mit Flachbandkabeln ausgestattet, dennoch ist die Höhe der Durchführung so ungünstig gewählt, dass in beiden Fällen ein Anschließen ohne mechanische Überlast unmöglich ist. Ein mögliches Workout wäre es einen Flachband Adapter dazuzukaufen, welcher dann zwischen Mainboard und Gehäuseanschluss angebracht wird, um dies zu umgehen. Generell würde ich mir jedoch vom Hersteller eine Lösung wünschen, die von vornherein größtmögliche Kompatibilität bietet.

Nun, wer seine CPU ordentlich kühlen möchte, greift nicht selten zu einer sogenannten AIO Wasserkühlung. Eine solche ist an der Front mit 240 oder 280 mm Ausführung problemlos möglich, im Deckenbereich ist nur noch 240 möglich, allerdings kommt es hier auch auf eure Kombination mit RAM Modulen und Positionen der RAM auf dem Mainboard an. Meine RAM-Rriegel, Corsair Vengeance RGB Pro, haben von ihrer Oberkante bis zur Gehäusedecke 40 mm Platz. Dazwischen passt auf keinen Fall ein Radiator mit Lüftern, wozu man mindestens 50 mm bräuchte, in den meisten Fällen jedoch 55 oder gar 60 mm. Aus meiner Sicht bleibt also nur eine AIO Montage in der Front. Da eine AIO in den allermeisten Fällen eigene Lüfter mitbringt, kann man dann die vorhandenen beiden aus der Front in den Deckel montieren und ausblasend konfigurieren und hat somit die bestmögliche Luftzirkulation, die in diesem Gehäuse erreicht werden kann. Wer einen Tower Luftkühler verwenden möchte, hat hier nahezu freie Auswahl, nur die allerhöchsten Modelle sollte man vorher noch mal nachmessen. Die maximale Länge der Grafikkarte ist absolut ausreichend für alles aktuell am Markt erhältliche. Die Grafikkarte kann zusätzlich auch über 90° Halterung montiert werden, ein Riserkabel inkl. Halterung ist jedoch nicht enthalten und müsste ggf. nachgekauft werden.

Fazit: 

Das Fractal Design Pop Air Argb in Weiß ist ein sehr stylisches Budget Case. Ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal sind die beiden von 5 1/4 Zoll Laufwerksschacht Optionen, CD- DVD- und Blu-ray Liebhaber werden sich hier drüber sicher sehr freuen, auch wer Retro Games gerne spielt, wird über diese Lösung erfreut sein. Wo Licht ist, gibt es aber auch Schatten und zu den sogenannten Designflaws gehören meiner Meinung nach zum einen die Kombination aus der Wahl der Kabeldurchführungen und den Anschlussstecker des USB 3.0 20 PIN Kabels, was in meinem Fall ohne zugekaufte Produkte mechanisch inkompatibel endete. Zum anderen ist die Abnahme des Frontpanels sehr leichtgängig, ebenso die nur durch 2 mittelstarke Magnete gehaltene Cover Plate der beiden 5 1/4″ Schächte, führen hier zu einer Warnung meinerseits: ⚠️ beim Hochheben am besten an den Seiten unter das Gehäuse fassen, wer an der Front greift, riskiert, dass sich eins oder beide benannten Teile unfreiwillig vom Rest lösen und der Rechner ggf. Herunter fällt. Das Fehlen von Argb Controller und USB-C Kabel (immerhin ist eine Vorrichtung zum Nachrüsten hier vorhanden) sind dem Budget-Gedanken zum Opfer gefallen. Es gibt auch allzu teure Gehäuse die trotzdem über einen Argb Controller verfügen, im Fall des Usb-C-Kabels sehe ich großzügig darüber hinweg, denn nicht viele Gamer möchten diesen Anschluss in der Front haben.

 Das Pop Air ARGB in Weiß ist ein sehr trendiges, schön anzusehendes Case mit dem Quasi- Alleinstellungsmerkmal der 5 1/4″ Schächte. Wer bereit ist, einen 20-pin USB 3.0 Adapter und ggf. das USB C Frontkabel nachzukaufen und die großen Schächte sehr schätzt, kann zugreifen. Ansonsten bietet der aktuelle Markt in diesem Preisbereich für viele Gamer sinnvollere Lösungen im ähnlichen Design.    

Tiki Pop Air White

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