Asus Apex Z790 Encore

Ein Review von Tino Müller (P5ych0s Overclocking)

Asus stellt nun ca. zwei Wochen vor dem Release der Raptor Lake Refresh Prozessoren, auch seine Z790 Refresh Boards vor.
Wir schauen uns hier einmal das Overclocking Flaggschiff, Asus Apex Z790 Encore etwas genauer an.

Unboxing:

Klappe auf, Deckel runter und wir sehen direkt das neue Mainboard, was jetzt, im Gegensatz zum weisem Vorgänger wieder ganz in Schwarz produziert wurde.
Beim heraus heben des Boards fällt direkt wieder das hohe Gewicht auf. Das liegt an den massiv gestalteten Kühlkörpern, die U-förmig um den Sockel herum sitzen.
Darunter finden wir eine kurze Installationsanleitung, und eine kleine VIP ROG Karte.

Weiterhin gibt es einen kleinen Lüfter für den RAM inklusive Montagerahmen, einen USB-Stick mit allen Treibern und eine ROG DIMM M.2 Gen4 Hypercard mit Kühlkörpern, womit es möglich ist, zwei M.2 SSD’s über den Steckplatz neben dem RAM zu betreiben.
Eine WLAN-Antenne ist wieder mit dabei, hier gibt es aber eine Neuerung, worauf wir später noch zurückkommen. Diverse Schrauben, Plastiknippel und ein Wärmeleitpad finden wir, jedoch sind keine SATA Kabel mehr vorhanden. Das liegt wohl an der zunehmenden Nutzung von M.2 SSD’s. Hier hätten wir uns gewünscht, dass man wenigstens noch zwei mit liefert, denn viele verwenden nach wie vor zusätzlich auch noch herkömmliche Festplatten.

Ausstattung, Technik und Funktionen:

Wie gewohnt kommt dieses Board wieder im ATX Formfaktor, mit nur zwei DIMM Slots für DDR 5 Arbeitsspeicher, die so nahe wie möglich am Prozessorsockel angebracht sind. Dieses Layout gewährleistet das bestmögliche Übertakten des Arbeitsspeichers. Daneben befindet sich der M.2 DIMM Steckplatz für die mitgelieferte ROG DIMM M.2 Gen 4 Hypercard.
Am rechten Rand befinden sich diverse Knöpfe und Schalter, die meist nur fürs Übertakten im offenem Aufbau relevant sind. Dazu gehören ein ON/OFF, Safeboot, Flexkey/Reset, Retry und BCLK +/- Knöpfe. Weiter finden wir Pause, Slowmode und RSVD Schalter und natürlich die Q Code Debug LED Anzeige.
Für Extreme OC Einsätze mit flüssigem Stickstoff gibt es wieder den LN2 Mode Jumper, der einige Spannungslimits höher setzt. Hier ist Vorsicht geboten, das Umstecken dieses Jumpers erfolgt auf eigene Gefahr, und sollte nur gemacht werden, wenn jemand weis was er tut!
Es befinden sich insgesamt drei M.2 Gen 4 und ein M.2 Gen 5 Steckplatz auf dem Board, die jeweils zwischen dem LGA 1700 Sockel und den beiden PCIE X16 Steckplätzen, unter den Kühlern versteckt sind.
Weiter gibt es insgesamt zwei PCI Express 5.0 und zwei 4.0 Steckplätze, wovon die beiden großen jeweils mit voller Bandbreite X 16, und die beiden kleinen mit X 4 genutzt werden können. Dies hängt natürlich auch von dem verbauten Prozessor und der Anzahl an M.2 SSD’s ab. Weitere Details über die Konfigurationsmöglichkeiten dazu finden sich im Handbuch.
Wo Asus beim Vorgänger noch sechs SATA 6G Anschlüsse verbaut hatte, sind es nun nur noch vier, dafür ist ein M.2 Steckplatz hinzugekommen. RGB Anschlüsse sind 3 X 5V und 1 X 12V, wovon zwei am oberen und zwei am unteren Rand zu finden sind.
Für den onboard Sound ist nein Realtek ALC 4080 Chip zuständig, der ROG Supreme FX 7.1 Surround Sound unterstützt.


Lüfteranschlüsse finden wir folgende:
1 x 4-pin CPU,
1 x 4-pin CPU OPT
1 x 4-pin AIO
2 x 4-pin Chassis
1 x W_PUMP+
1 x 2-pin Water In
1 x 2-pin Water Out
1 x 3-pin Water Flow
1 x Extra Flow

Der Front I/O Bereich beinhaltet:
1 x USB 20Gbps
2 x USB 5Gbps
2 x USB 2.0
1 x Thunderbolt™

Der Rear I/O Bereich beinhaltet:
1 x USB 20Gbps
5 x USB 10Gbps
4 x USB 5Gbps
1 X 2.5 G Netzwerk
2 X PS2
2 X WIFI 7
7.1 Audio

Das Powerdesign setzt sich aus 24 + 2 Phasen zusammen, die über zwei 12V EPS Stecker gespeist werden. Für die CPU Stromversorgung wurden Powerstages des Typs RAA 22010540 mit 105 A und für CPU I/O, SA sind es zwei MP86670 mit jeweils 70 A Leistung verbaut, die über einen RAA 229131 Controller gesteuert werden.
Damit steht genügend Leistung für Intel Prozessoren der 13ten und 14ten Generation zur Verfügung, um auch beim Übertakten an das Maximum gehen zu können.

Asus bringt mit dem Refresh des Z790 Chipsatzes auch zwei Neuerungen, eine davon ist der neue WLAN Standard Wi-Fi 7 der ein 6 GHz WLAN, mit 320 MHz Kanälen zulässt um Übertragungsraten von bis zu 46 Gbit/s zu realisieren. Die Voraussetzung sind ein entsprechender Router, den Asus mit dem RT-BE96U ebenso im Programm hat und natürlich eine ausreichend schnelle Internetverbindung.
Das neue Wi-Fi 7 mit dem offiziellen Namen 802.11be Extremely High Throughput (EHT) will das schaffen, indem er auf die Vorarbeit der letzten beiden WLAN-Standards setzt und sie erweitert. Wi-Fi 7 ist kompatibel zu den Vorgängerstandards: So können Sie sicher sein, dass sich alle vorhandenen Geräte im Heimnetz mit einem neuen Router verbinden. In vielen Fällen sorgt er auch bei WLAN-Verbindungen mit Wi-Fi 6 oder Wi-Fi 5 für höheres Tempo, weil er bessere Antennen oder eine leistungsfähigere Hardware nutzt als Ihr derzeitiger Router.


Die zweite Neuerung nennt sich DIMM FLEX. Diese Funktion bietet dem Arbeitsspeicher die Möglichkeit, in drei Schritten abhängig von Temperatur, die Refreshrate also die Speicherauffrischungsrate, tRFC und tREFi anzupassen.
Die meisten der heute erhältlichen Hochgeschwindigkeits-DDR5-Speicher-Kits (DDR5-6400+) enthalten ICs von Hynix, da dies die einzigen Chips sind, die
solche Frequenzen erreichen können. Um ihre Leistung noch weiter zu verbessern, hat ASUS diese neue Funktion namens DIMM Flex eingeführt.
– Das Timing der Speicherauffrischungsrate (tRFC und tREFi) kann einen erheblichen Einfluss auf die Speicherleistung haben. Während eines vollständigen Auffrischungszyklus ist der
Speicher nicht für externe Lese- und Schreibtransaktionen zur Verfügung. Bei höheren Betriebstemperaturen müssen die Speicherzellen in den
Hynix-ICs verwendeten Speicherzellen aufgrund von Leckagen häufiger aufgefrischt werden müssen.
– Konstruktionsbedingt werden die Timings der Speicherauffrischungsrate nicht on-the-fly geändert, sodass das Standard-Timing-Profil aller Speicher-Kits so eingestellt ist, dass es Folgendes berücksichtigt
die höchste Temperatur (schlimmster Fall), der die ICs in einem System ausgesetzt sein können, d. h. in der Regel 80 bis 90 Celsius.
– Bei Temperaturen unter 60 Grad Celsius können die Hynix-Speicher-ICs mit einer weniger häufigen Auffrischungsrate arbeiten.
– DIMM Flex verwendet einen integrierten Wärmesensor (auf der Rückseite der Hauptplatine, unterhalb der Speichersteckplätze) und einen
Mikrocontroller, um die Temperatur zu überwachen und die Speicherauffrischungsrate dynamisch anzupassen, um die Leistung zu steigern.
– DIMM Flex hat drei konfigurierbare Temperaturzonen. Die nachstehende Tabelle zeigt die Standard-Timing-Bereiche für DIMM Flex, die für DDR5-8200 verwendet werden:

Die Motherboard-Firmware erkennt den Speicher-IC während des POST anhand der SPD. Wenn das Speicherkit für DDR5-6400 oder mehr ausgelegt ist
eingestuft ist und Hynix-ICs enthält, wird die Option DIMM Flex auf der Ai Tweaker-Seite des UEFI verfügbar:
Man kann die DIMM Flex-Einstellung aktivieren und vorkonfigurierte Standardwerte verwenden oder jede Stufe manuell über die Menüs DRAM Temperatur OC
Switcher-Menüs einstellen.

RAM Übertakten:

Arbeitsspeicher Übertakten ist genau, das was dieses Board gut können soll, und das haben wir dann auch gemacht.

Als Referenz diente unser guter Intel Core i9 13900KS der von einem Alphacool Core 1 Block, im offenem Aufbau gekühlt wird. Beim Speicher selbst nutzen wir auch wieder unser Predator Hermes 6800 c32 Kit, welches wir zusammen mit dem 13900KS auch schon auf dem Vorgänger Apex getestet haben.

Im maximal OC liefen Geekbench 3 und AIDA 64 Speicherbenchmark dann wenig überraschend mit 8800 MT/s CL 36 48 42 36 CR2, wie auch schon bei dem Vorgänger, aber mit etwas weniger RAM Spannung.

Die Resultate sind ähnlich mit 16365 Punkten im Geekbench 3 und 138.49 GB/s lesen, 135.80 GB/s schreiben, 133.41 GB/s kopieren und einer Latenz von 49.9 ns im AIDA 64.

Das ist weiterhin ein sehr hohes Level und deutet auf die gute Fertigungsqualität der ROG Mainboards hin, denn unser Exemplar ist marktreif, nicht vorselektiert und kommt genau so in den Handel.

Beim Übertakten des Prozessors konnten wir so erstmal keine Veränderung feststellen, jedoch werden wir das bald noch mit flüssigem Stickstoff und einem i9 14900K testen, den wir zum Zeitpunkt des ersten Tests noch nicht haben.

 
Fazit:

Asus bringt hier ein High End OC und Gaming Mainboard in beeindruckend schwarzer Optik mit ein paar neuen Funktionen. Es ist sicher keine Revolution, sondern viel mehr eine Evolution, die sich an Enthusiasten und Overclocker richtet. Auch für Gamer ist alles dabei, mit der Möglichkeit, die Leistung des Systems spielend steigern zu können.
Wie erwartet bietet es enormes Potenzial zum Übertakten des Arbeitsspeichers, wo Asus auch noch verbessern konnte. Das zeigt sich darin, dass die gleichen Einstellungen, vom Vorgängerboard nun mit etwas weniger DRAM Spannung laufen.
Allerdings hat das ganze auch seinen Preis, wenn man den ersten Leaks glauben kann, werden hier bis zu 840 € fällig.

 

Link Hersteller Produktseite:

Asus ROG Apex Encore: https://rog.asus.com/motherboards/rog-maximus/rog-maximus-z790-apex-encore/

 

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