
Ein Review von Tino Müller
Alphacool stellte vor kurzem seine neuen All-in-One Wasserkühlungen vor, wovon wir nun die Variante T38, mit einem 360er Radiator testen durften.
Dann schauen wir uns doch mal an, was alles im Lieferumfang enthalten ist.
Unboxing und Überblick:
Als Erstes sehen wir natürlich die Montageanleitung mit einer Auflistung aller benötigten Bauteile.
Unter eine Lage 10 mm dickem Polstermaterial befindet sich dann die eigentliche Kühlung mit allem Zubehör.
Wir finden einen schwarzen Aluminium Radiator mit einem fest angeschlossenem Kühlkörper inklusive Pumpe die einen Drehzahlbereich von 2500 bis 3500 RPM, über einen 4 Pin PWM Anschluss angesteuert werden kann.
Der Kühlkörper besitzt außerdem 12 digital adressierbare 5V aRGB LEDs.
Die FEP Schläuche sind 40 cm lang, gesleeved und mit 360° drehbaren Anschlüssen am Pumpengehäuse versehen.
Da wir die Variante mit dem 360 mm Radiator haben, finden wir dementsprechend drei schwarze „Core“ Lüfter mit einem Leistungsbereich von 0 bis 2500 RPM.
Damit ist ein Luftdurchsatz von 62.8 CFM und ein statischer Luftdruck von 2,13 mm/H₂O möglich. Die Lüfter sind ohne RGB Beleuchtung und besitzen ein 40 cm langes, 4 PIN Anschlusskabel.
Zum Radiator selbst schreibt Alphacool, dass es sich bei dem T38 Aluminium Radiator um eine verbesserte Struktur mit mehr Luftkanälen handelt. Die Kühlleistung zum Vorgängermodell soll dadurch deutlich gestiegen sein.
Mit 38 mm Dicke findet dieser Radiator, mit einseitig bestückten Lüftern, nahezu in jedem Gehäuse Platz und ermöglicht eine effektive Kühlung des Prozessors.
Weiter finden wir natürlich ein Mounting Kit für Intel, und eins für AMD Prozessoren. Dazu gehören noch diverse Schrauben, Unterlegscheiben und kleine Federn für den gleichmäßigen Anpressdruck des Kühlers.
Kompatibel ist diese AIO zu folgen Sockeln: Intel: LGA 115x / LGA 1200 / LGA 1700 / LGA 2066, AMD: AM4 / AM5
Nicht zu vergessen ist die mitgelieferte „Subzero“ Wärmeleitpaste mit einer Wärmeleitfähigkeit von 7,5 W/mK.
Alphacool Core Ocean T38 + Subzero WLP
Bei unseren Tests verwenden wir ein Asus ROG Crosshair X670E Gene Mainboard, einen AMD Ryzen 9 7900X Prozessor gepaart mit Teamgroup Delta RGB 6400 CL40 DDR 5 Speichermodulen.
Zum Auslesen der Leistung in Watt, die der Prozessor unter Last benötigt, haben wir ein sogenanntes „Elmorlabs PMD“ Messgerät zwischen die 12V EPS Stecker gebaut.
Das ermöglicht uns das Visualisieren des Verbrauchs während unsrer Tests, was besonders bei Last des Prozessors gut ist, um die thermischen Grenzen einmal auszuloten.
Alphacool hat uns außerdem Ihren neue „Apex“ Wärmeleitpaste zur Verfügung gestellt, die wir natürlich direkt einmal zur „Subzero“ vergleichen. Starten wir also mit der „Subzero“ Paste, die als Standard im Lieferumfang enthalten ist.
Das System befindet sich nun im offenen Aufbau, bei einer Raumtemperatur von etwa 20°. Wir stellen die CPU auf 5,3 Ghz ein, und verwenden eine Spannung von 1,35v im BIOS, bei einer Loadlinecalibration (LLC) von 5.
Der Arbeitsspeicher läuft auf 6200 CL 32 entspannt mit, sodass auch der IMC etwas gefordert wird.
Als Benchmark verwenden wir den Cinebench R20 und zum Schluss den OCCT v11.0.12 als Langzeittest für 30 Minuten. Im Cinebench wird schnell klar, dass wir mit den eingestellten Werten schon eine Abwärme von 203 Watt erreichen und die Kühlung damit schon stark fordern.
Die Kernspannung fällt unter Last auf 1,252v ab und unser Prozessor erreicht eine maximale Temperatur von 91° auf einem CCD, nachdem wir den Benchmark dreimal haben laufen lassen. Die Kerntemperatur wird mit 88,9° ausgelesen.
Wir setzen das schon als Limit, da bei jeder weiteren Erhöhung der vCore diese CPU deutlich über 91° erreichen würde.
Spannend ist nun zu sehen, was passiert, wenn wir die Spannung um 0.025v absenken und den Benchmark genau so wiederholen, da sehen wir bei den Temperaturen einen deutlichen Sprung nach unten, nämlich auf 84,9° bei einer Abwärme von immer noch 192 Watt.
Noch besser sieht es aus, wenn wir die Spannung um weitere 0,025v absenken, dann erreicht der 7900x nur noch 80,6° auf dem ersten CCD und bleibt in einem sehr guten Temperaturbereich bei 181 Watt Abwärme. Die Kerntemperatur wird dabei mit 81,1° ausgelesen.
Alphacool Core Ocean T38 + Apex WLP
Kommen wir jetzt zum Vergleich mit der neuen Apex Wärmeleitpaste, die eine deutlich höhere Wärmeleitfähigkeit von 17 W/mK hat. Der Testablauf ist der gleiche, sodass wir wieder die Spannung je Durchgang um 0,025v reduzieren. Alle anderen Einstellungen bleiben dabei unverändert.
Bei einer vCore 1,35v sehen wir eine maximale Temperatur auf dem ersten CCD von 90,1° wobei die Kerntemperatur mit 89,5° ausgelesen wird. Reduzieren wir auf 1,325v sehen wir auf dem ersten CCD 85,9° und eine Kerntemperatur von 85,7°.
Reduzieren wir dann weiter auf 1,3v sehen wir den ersten CCD mit 80,6° und die Kerntemperatur mit 81,6°.
Damit sieht es so aus, dass die „Apex“ Wärmeleitpaste, bei weniger Abwärme etwas schlechter ist, und bei höherer Abwärme dann etwas besser arbeitet als die mitgelieferte „Subzero“.
Die Unterschiede sind aber so gering, dass ich die etwas schlechtere Performance auf das Mounting und die aufgetragene Schichtdicke der Paste schieben kann, denn die „Apex“ ist etwas zähflüssiger.
Beim Abnehmen des Kühlers wurde dann sichtbar, dass wir etwas mehr als beim ersten Test aufgetragen hatten.
Zusammenfassend können wir sagen, wenn die Dicke der aufgetragenen Schichten exakt gleich gewesen wären, würde die „Apex“ Wärmeleitpaste sicher insgesamt besser abschneiden, da diese auch eine viel höhere Wärmeleitfähigkeit hat.
Alphacool Core Ocean T38 + OCCT Test
Zum Schluss testen wir noch 30 Minuten mit dem OCCT Stabilitätstest, wie sich die Ocean T38 in einem Langzeittest schlägt. Wir lassen im BIOS 1,3v eingestellt und verwenden wieder eine LLC von 5.
Den ersten Durchgang machen wir mit voller Pumpen und Lüftergeschwindigkeit, sowie alle vorherigen Benchmarks auch.
Hier sehen wir nun eine Abwärme von 174 Watt woraus sich am Ende des Tests eine maximale Temperatur von 84,9° ergibt.
Die Lüfter sind jetzt ziemlich laut, wenn Sie dauerhaft mit voller Leistung durch den Radiator pusten, weshalb wir den Durchlauf mit reduzierter Pumpen und Lüfterleistung wiederholt haben.
Die Pumpe haben wir auf etwa 2870 RPM und die Lüfter auf etwa 1780 RPM gestellt, was einen deutlich angenehmeren Geräuschpegel erzeugt. Hier sehen wir aber wieder etwa 5° höhere Temperaturen als vorher. CCD 1 hatte eine maximale Temperatur von 89,6°, die Kerntemperaturen lagen bei maximal 89,2°
Fazit:
Diese All-in-One Wasserkühlung ist optisch sehr schön und schlicht, ohne viel Bling Bling, mit einer dezenten RGB Beleuchtung. Sie bietet eine sehr leistungsstarke Kühlung mit neu designtem Aluminium Radiator, kombiniert mit einer leisen Pumpe.
Die flache Bauform des Radiators von 38 mm passt mit einer einseitigen
Lüfterbestückung nahezu in jedes Gehäuse.
Sie ist mit allen modernen Intel und AMD Sockeln kompatibel und lässt sich leicht und unkompliziert aufbauen. Die mitgelieferte Wärmeleitpaste ist ebenfalls sehr gut, wer jedoch das non plus Ultra möchte, greift dann zur neuen „Apex“, um die bestmögliche Kühlleistung herauszuholen. Hierbei ist zu beachten, „weniger ist mehr“
Mit knapp 86 € ist sie sogar recht günstig zu erwerben.
Alphacool Produkt Shop-Seite:
Auf Grund der hier gezeigten Ergebnisse, erteilen wir folgende Bewertungsabzeichen: