Fractal Design Pop-Air - TIKI Review

Ein Review von Sven Wedeken

Ich habe das Fractal Pop Air bei der “Test it, keep it” Aktion von PCHMG gewonnen.

Ich möchte mich daher erst einmal herzlich bei PCHMG und Fractal Design bedanken.

Zum Testen habe ich mich für die Farbvariante Cyan Core entschieden.

Das Pop Air ist die Midi Version der gleichnamigen neuen Fractal Design Gehäuseserie (es gibt noch das Pop XL Air und Pop Mini Air) und (bislang) die einzige Version, die mit farbigem Tray und Innenleben daher kommt. Man hat die Wahl zwischen Orange, Green, Magenta und Cyan, allerdings nur in Kombination mit einem schwarzen Rahmen. Ganz in weiß oder ganz in schwarz gibt es das Pop Air außerdem auch.

Geliefert wurde das Gehäuse in einem schlichten braunen Karton, der auf dem Transportweg anscheinend einiges durchmachen musste – verschmutzt, mit Dellen und kleineren Beschädigungen. Der Inhalt blieb glücklicherweise komplett unversehrt. Auf der Vorderseite des Kartons ist eine Schemazeichnung des Pop Air abgebildet, auf der Rückseite eine Explosionszeichnung.

Das Fractal Design Pop Air Gehäuse misst relativ kompakte 47cm x 21cm x 45cm und steht auf stabilen Plastikfüßen, die 15mm Bodenfreiheit lassen und damit ausreichend Luftzufuhr für die PSU gewährleisten.

Verschiedene Elemente des Gehäuses sind in der gewählten Farbe lackiert: der komplette Mainboard Tray, die Abdeckung der PSU, die Halterungen für SSD und HDD Laufwerke, die Standfüße und das Front Panel, welches tatsächlich auf der Oberseite des Gehäuses platziert ist.

Das Front Panel bietet einen RGB-beleuchteten Power Switch, 3,5“ Klinkenbuchsen für Kopfhörer und Mikro, 2 USB 3.0 Typ A Ports und einen Schalter zur Bedienung des integrierten RGB Controllers (der auch die Beleuchtung des Power Switch steuert). Ein USB C Port ist zwar vorgesehen, um diesen nutzen zu können muss man allerdings ein gesondert erhältliches Zubehörkabel kaufen, das noch einmal mit etwas über 10 € zu Buche schlägt. Das finde ich tatsächlich etwas befremdlich für eine Premium-Marke.

Der Controller verfügt über mehrere vorgefertigte Beleuchtungsprogramme, teils in verschiedenen Helligkeitsstufen. Die Bedienung über den einzelnen Knopf am Front Panel bedarf etwas Ausprobieren/Eingewöhnen.

Insgesamt ist das Gehäuse sehr hochwertig verarbeitet und – wie sich im Teardown zeigt – recht variabel und praktisch gestaltet.

An der Frontpartie befindet sich unterhalb des stylish gestalteten Mesh-Gitters eine abnehmbare Klappe, dahinter ist ein kleines herausnehmbares Aufbewahrungsfach und Platz für ein optisches Laufwerk – eine Seltenheit heutzutage.

Auf der Oberseite befindet sich neben dem Front Panel auch ein Lüftungsgitter mit einem magnetischen Staubfilter.

Auch der PSU Lufteinzug an der Unterseite hat einen herausnehmbaren Staubfilter. Es ist kein gesonderter Einbaurahmen für die PSU vorhanden, dafür dämpfen Gummipuffer im Boden eine eventuelle Vibrationsübertragung.

Zwei herausnehmbare Laufwerkshalterungen für 3,5“ Laufwerke können an drei verschiedenen Positionen im Gehäuse montiert werden, u.a. auch auf der Rückseite des Mainboard Trays, wo sich auch die ebenfalls abnehmbare Laufwerkshalterung für bis zu zwei 2,5“ Laufwerke befindet.

Das Pop Air bietet ausreichend Raum für ein ATX Mainboard. Grafikkarten finden bis zu einer Länge von beachtlichen 405mm Platz, sofern in der Front nur Lüfter installiert sind. Die PSU darf bis zu 170mm lang sein, ein CPU Lüfter bis zu 170mm hoch. In der Front können zwei Lüfter mit bis zu 140mm oder ein 280mm Radiator verbaut werden. Oben passen zwar auch zwei 140mm Lüfter, aber nur ein 240mm Radiator, der zudem die Bauhöhe von RAM Modulen dann auf 46mm begrenzt.

Auf der Rückseite des Trays befinden sich zahlreiche Laschen für Kabelbinder und zentral mehrere Klettbänder, um Kabelstränge zusammen zu führen.  Auch der Raum für Kabel ist mit 19mm sehr komfortabel.

Installation der Hardware

Verbaut wurden ein MSI MEG X570 ACE mit Ryzen 7 5800X, gekühlt von einer 240mm Slim-AiO, 32 GByte TridentZ RAM und einer WD Blue m.2 SSD. Als Grafikkarte kommt eine MSI RTX 4070 Gaming Trio X zum Einsatz und ein beQuiet Straight Power 11 sorgt für den Strom.

Der Tray und die PSU Abdeckung sind zwar mit ausreichend Kabeldurchlässen versehen, diese sind aber nach meinem Geschmack etwas zu klein, um die Kabel vom Front Panel wirklich sauber zu verlegen. Insbesondere der USB 3 „Pfostenstecker“ ist weder seitlich durch den Tray noch von unten durch die Abdeckung wirklich verwindungsfrei zu verlegen und auch die Kabel vom Audiostecker werden leicht abgeknickt.

Das Kabelmanagement hinten auf der Rückseite geht dank der zahlreichen Laschen und der Klettbinder gut von der Hand. Der Bereich um die Front-Panel-Anschlüsse wirkt trotzdem schnell überfüllt mit mehreren Lüfter- und RGB-Kabeln. Aber vielleicht muss ich da auch noch ein wenig an meinem Kabelmanagement-Fu arbeiten. 😄

Das Kabelmanagement hinten auf der Rückseite geht dank der zahlreichen Laschen und der Klettbinder gut von der Hand. Der Bereich um die Front-Panel-Anschlüsse wirkt trotzdem schnell überfüllt mit mehreren Lüfter- und RGB-Kabeln. Aber vielleicht muss ich da auch noch ein wenig an meinem Kabelmanagement-Fu arbeiten. 😄

Im Gehäuse sind drei Fractal Design 120mm Aspect 12 RGB Lüfter vorinstalliert. Zwei Lüfter an der Front, einer an der Rückseite. Diese Lüfter verfügen über 3-Pin Anschlüsse (Regelung über DC, also die Spannung) und drehen auf bis zu 1200 rpm. Die RGB Beleuchtung der Lüfter ist farbtreu und bietet eine gute Helligkeit.

Das (fast) fertige System. Was noch nicht installiert ist, aber erkennbar zu empfehlen ist, ist eine Grafikkartenstütze für die RTX 4070. Was mir persönlich optisch nicht ganz so gut gefällt, sind die von außen sichtbaren Halterungen für die Laufwerkskäfige im Tray und der PSU Abdeckung.

Lautstärke und Airflow

Alle Lautstärkemessungen in diesem Test wurden über ein hochempfindliches Instrumentenmikrofon aus 50cm Abstand gemessen. Als Vergleichswert entsprechen 10 dB einem komplett stillen Raum ohne besondere Schalldämmung. 20dB sind vernehmbares Atmen, 30 dB dagegen schon störendes Surren/Rauschen. 

Die drei Aspect 12 RGB Lüfter wurden gemeinsam über einen SYS_FAN Anschluss des Mainboards gesteuert. Die Lüfter benötigen eine Anlaufspannung von ca. 5V (40%), um sicher anzulaufen. In Rotation können sie auf ca. 3.6V (30%) zuverlässig herunter geregelt werden, bevor sie stehen bleiben. Das sollte bei der Einstellung der Lüfterkurve beachtet werden.

 

DC(V)                        rpm                dB(A)             Bemerkung

30% (3,6V)                 340                  10,4

40% (4,8V)                 500                  13,2                 Anlaufspannung!

60% (7,2V)                 790                  17,7

80% (9,6V)                 1030                21,8

100% (12V)                1180                24,9

 

Die Lüfter sind auch bei voller Drehzahl erfreulich leise und bleiben im zwar wahrnehmbaren, aber nicht störenden Bereich. Das Fractal Design Pop Air bietet dabei – wie nicht anders zu erwarten war – durch die Meshfront und das obere Lüftungsgitter einen hervorragenden Airflow.

Mit der 240mm AiO oben im Gehäuse (Lüfter blasen heraus) und den drei vorinstallierten Aspect Lüftern bleibt das System dabei insgesamt sehr leise, das lauteste beziehungsweise am stärksten störende Geräusch war das Laufgeräusch der Wasserpumpe.

Fazit

Das Fractal Design Pop Air ist grundsätzlich ein sehr gelungenes Midi ATX Case. Die hochwertige Verarbeitung und die Expertise von Fractal Design bezüglich hervorragendem Airflow sind auf jeden Fall deutlich hervor zu heben.

Dass der USB C Port nur mit einem zusätzlich zu kaufenden Zubehörkabel zu nutzen ist und die Durchlässe für die Anschlüsse des Front Panels doch sehr knapp bemessen sind,  trübt das Gesamtbild ein wenig. Auch hätte ich mir persönlich die PWM Variante der Aspect Lüfter im Gehäuse gewünscht.

 

Dafür ist das Pop Air aber auch schon für ca. 70€ in der schwarzen Variante und ab 80€ in den verschiedenen Farbvarianten im Handel erhältlich.

Für diesen Preis ist das Case meiner Meinung nach eine klare Empfehlung – sofern man nur ein ATX Board und maximal eine 280mm AiO zu verbauen gedenkt.

Für großformatige Hardware steht aber das Pop XL Air bereit, in dem Mainboards im E-ATX Format und 360mm AiOs problemlos Platz finden. Und wer es eher minimalistisch mag, wird sicher an dem Pop Mini Air Gefallen finden.

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