Review Crucial T 705 M.2 NVMe PCI Express 5.0 2 TB

Ein Review von Tino Müller

Im heutigen Review schauen wir uns einmal die Crucial T 705 M.2 PCI Express Gen. 5 SSD, in der 2 TB Variante etwas genauer an und vergleichen diese auch mit der vorherigen Generation in Form der Crucial T 500 M.2 NVMe PCI Express 4.0. Ausgestattet mit den 3D-NAND TLC Speicherchips von Micron stellt diese eine Transferleistung von bis zu 14.500 MB/s im Lesen bereit und zählt damit zu den aktuell schnellsten M.2 SSD’s auf dem Markt.
Auch für den anspruchsvollen Dauerbetrieb ist sie dank seiner extrem hohen TBW-Grenzwerte von 1.2 PB und einer Zuverlässigkeitsprognose von bis zu 2 Millionen Stunden, bestens geeignet.

Unboxing:

Die Verpackung ist überwiegend in Grau und Blau gehalten. Neben dem Produkt selbst steht die genaue Bezeichnung und die wichtigsten Produkteigenschaften.
Die Texte auf der Rückseite informieren in mehreren Sprachen über die hohe Leistungsfähigkeit der PCIe Gen5 Schnittstelle und die Abwärtskompatibilität zur Gen4.
Im Lieferumfang der Crucial T 705 befindet sich neben der eigentlichen SSD im transparenten Kunststoffblister, noch ein Booklet mit Garantieinformationen.
Hier in unserem Fall verwenden wir die Variante in Schwarz mit Kühler. Warum erwähnen wir das so explizit ? Es gibt diese SSD auch mit einem weisen Kühler als „Limited Edition“. Hierbei ändert sich aber nur die Farbe, alles Weitere bleibt dabei unberührt.

Technik und Details:

Die Crucial T 705 ist eine NVMe-SSD im 2280-Formfaktor. Sie unterstützt die neue PCI Express 5.0 Schnittstelle mit voller Datenanbindung und verspricht hohe Transferraten. Sie ist in drei Varianten mit unterschiedlichen Kapazitäten und Transferraten im Handel erhältlich, wobei die hier betrachtete 2TB-Variante eine Lesegeschwindigkeit von 14.500 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 12.700 MB/s bietet. Darüber hinaus bietet Crucial eine Variante mit 4 TB und eine mit 2 TB an, die allerdings beide etwas langsamer sind.
Durch schnelle TLC-Speicherbausteine soll die SSD auch über die von SLC unterstützte Geschwindigkeit hinaus schnelle Transferraten ermöglichen, zudem verfügt sie auch über einen DRAM-Cache, der Schreibzugriffe puffern und damit insbesondere die Geschwindigkeit bei zufälligen Zugriffen erhöhen soll.
Die schwarze Platine ist beidseitig bestückt und vollständig von dem schwarzen Aluminiumkühler umgeben. Auf der Oberseite steht der Modellname und auf der Unterseite findet man einen Aufkleber mit allen wichtigen Daten wie Seriennummer, Betriebsspannung und Speichergröße.

Zum Einsatz kommt ein Phison E26 Controller, dieser unterstützt das PCI Express Protokoll in der Version 5.0 mit voller x4 Anbindung. Außerdem bietet er acht Kanäle zu den NAND-Flashspeichern. Es handelt sich hierbei um die aktuellen 232-Layer NAND Chips, von denen sich zwei auf der Oberseite der Platine befinden. Zwischen Controller und NAND befindet sich ein DRAM-Chip mit der genauen Bezeichnung Micron 3LB77 D8CJ. Die Größe des DRAM beträgt 4 GB Cache und hilft dabei, die Schreibzugriffe zu puffern, vor allem bei zufälligen Schreibzugriffen dürfte dieser Cache die Performance deutlich steigern.

Auf der Rückseite der Platine befinden sich noch zwei weitere NAND-Speicherchips, sodass bei der Montage darauf geachtet werden muss, dass die Kühlung von beiden Seiten gewährleistet ist. Außer einem unbestückten Sockel befinden sich auf dieser Seite der Platine keine weiteren Bauteile.

 

Praxis:

Für unseren Praxistest bauen wir die SSD in den ersten M.2 Slot des ASUS ROG STRIX Z790-E GAMING WIFI II ein. Dieser Slot verfügt über eine PCIe 5.0 Schnittstelle, die direkt mit dem verwendeten Intel Core i5-13900KS verbunden ist. Der Slot bietet eine beidseitige, passive Kühlung für die SSD.
Im ersten Schritt bauen wir die SSD mit dem vorhandenen Kühler ein und schauen uns einmal an, wie gut dieser überhaupt funktioniert.
Aufgrund ihrer Leistung erzeugt die SSD viel Wärme und sollte daher unbedingt gekühlt werden, da sie sonst bis zu 80 Grad erreichen kann. Die SSD geht davon nicht gleich kaputt, aber es wird die Lebensdauer deutlich verringern.
Die Variante 2 TB mit Kühler haben wir ohne Belüftung mit bis zu 81 Grad, und mit einem langsam drehendem Lüfter bei 41 Grad gemessen. Zum Vergleich dann die nackte 2 TB, die wir unter dem großen Mainboard Kühler betrieben haben. Dies erreichte dann ganz ohne Belüftung bei wiederum den gleichen Raumtemperaturen eine Spitze von nur 49 Grad.

Benchmarks:

Für eine erste Leistungsmessung ziehen wir uns den Benchmark CrystalDiskMark heran und nutzen dabei die Parameter 1GBit an Daten.
Bei den Tests der sequentiellen Lese- und Schreibraten erreichen wir die Herstellerangaben nicht ganz und kommen auf eine Lesegeschwindigkeit von knapp 14.200 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von ca. 12.200 MB/s. Dabei hat die Queue-Depth nur einen geringen Einfluss auf die Lesegeschwindigkeit. Im sequentiellen Schreiben mit einer Queue-Depht von 1 liegt der Wert mit knapp 9800 MB/s sogar deutlich über dem des Schreibens.
Während sequentielle Zugriffe den Optimalfall für SSDs darstellen, bilden die „RND4K“-Tests das Gegenteil ab. In diesem Fall werden zufällige Zugriffe mit einer kleinen IO-Größe durchgeführt.
Auch bei den zufälligen Zugriffen erreichen wir sehr hohe Werte, im schlechtesten Fall mit geringer Queue-Depth ist die Schreibgeschwindigkeit gut 3,5 Mal so hoch wie die Lesegeschwindigkeit, was auf den DRAM-Cache zurückzuführen ist. Hier messen wir 97,81 MB/s Lesegeschwindigkeit und 344,23 MB/s Schreibgeschwindigkeit.

Als Nächstes betrachten wir die Leitung im Atto Disk Benchmark. Bei diesem Benchmark wird jeweils die gleiche Menge an Daten in unterschiedlich großen Paketen übertragen und die dabei erzielten Geschwindigkeiten gemessen. Damit soll vor allem das Übertragungsverhalten von Dateien unterschiedlicher Größe simuliert werden.
Bei einer Größe von 512 KB wird annähernd die maximale Schreibgeschwindigkeit erreicht. Beide Transferraten erreichen ihren Maximalwert dann ab einer IO-Größe von 2 MB.

Vergleich zur T500 PCI Express 4.0

Um einen Vergleich anzustellen, hat uns die Firma Crucial auch gleich noch zwei Modelle aus der T500 Serie mit PCI Express 4.0 Schnittstelle zur Verfügung gestellt. Die beiden SSD’s sind im gleichen 22810-Formfaktor wie die großen Brüder, benutzen jedoch andere Speicherchips im 232 Layer NAND mit der Bezeichnung 3CB77 D8CSD die wiederum auch nur auf einer Seite des PCB verbaut sind. Diese werden von einem Phison PS5025-E25 mit insgesamt 4 Kanälen angesteuert.

In der Praxis sieht es nun so aus, dass die Crucial T500 2 TB mit Kühler etwas schneller sein soll die 1 TB ohne Kühler. Das ist der Wärmeentwicklung geschuldet, damit diese auch bedenkenlos ohne Kühler genutzt werden kann. Die 1 TB Variante mit Kühlkörper hat dann die gleiche Leistung wie 2 TB, was sich in der Praxis allerdings so nicht bestätigt denn wir konnten bei beiden Varianten ziemlich ähnliche Werte erreichen.
Vergleichen wir jetzt die Rohwerte der T500 2 TB mit Kühler, kommen wir hier auf eine sequenzielle Lesegeschwindigkeit von 7044 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von knapp 6500 MB/s im CrystalDiskMark. Die „RND4K“ Tests fallen etwas geringer aus als bei der T705 und erreichen 93,04 MB/s Lesegeschwindigkeit und 331,87 MB/s Schreibgeschwindigkeit.
ATTO Diskbenchmark zeigt uns, dass beide Transferraten ab einer IO Größe von 1 MB ihren Maximalwert erreichen. Die gemessenen Temperaturen sind dabei völlig in Ordnung und erreichen bis zu 50 Grad im offenen Aufbau ohne jeglichen Luftzug durch irgendeine Art von Belüftung.
Insgesamt konnten auch hier nicht ganz die vom Hersteller angegebenen Daten erreichen, wobei man auch ehrlicherweise sagen muss, dass die Werte mit dem Zusatz „Up to“ angegeben werden. Diese Angaben finden sich so aber auch bei anderen Herstellern.

Damit sehen wir, dass die neuen Crucial T705 Modelle die doppelte sequentielle Lese- und Schreibgeschwindigkeit erreichen als Ihre Vorgänger, werden aber auch durch diese enorme Mehrleistung ein ganzes Stück wärmer. Es ist sehr beeindruckend zu sehen das Crucial mit der Generation PCI Express 5.0 diese Werte erreicht, und setzt sich damit auch an die Spitze der M.2 NVMe Speicher.

Damit kommen wir auch schon zu unserem Fazit:

Die Crucial T705 M.2 NVMe SSD ist die schnellste, die es im Moment auf dem Markt gibt. Wo die Konkurrenz sich bei 10.000 MB/s bewegt, sprechen wir hier von einer Geschwindigkeit, bis zu 14.200 MB/s sequenziell, die erreicht werden können.
Es gibt sie mit oder auch ohne Kühler in drei Varianten von 1 TB, 2 TB und 4 TB, und sogar mit einem fest verbautem Kühler in Weiß als „Limited Edition“, die wiederum etwas teurer ist.
Der Kühler ist üppig dimensioniert, mit einem Wärmeleitpad auf Vorder- und Rückseite verklebt. Damit kann die entstehende Wärme gut abgeführt werden.
Es ist jedoch ratsam für eine ausreichende Belüftung im Gehäuse zu sorgen oder die SSD gleich ohne Kühler, unter dem vom Mainboard zu verbauen, damit eine bessere Kühlung sichergestellt werden kann.

Die erreichten Temperaturen sind dabei ein negativer Punkt, was aber alle verfügbaren PCI Express 5.0 M.2 NVMe SSD’s betrifft. Auch der Preis ist nicht gerade günstig, mit 217 € für das kleinste und 705 € für das größte 4 TB Modell. Die von uns getesteten Varianten bekommt man für 385 € und 400 € und liegen im mittleren Preissegment.
Wer also diese volle PCI Express 5.0 Leistung auf einer M.2 NVMe SSD haben möchte, wird hier ganz sicher fündig. Die Verfügbarkeit ist gut und die Preise werden bekanntlich auch bald noch etwas fallen.

Wir bedanken uns bei Crucial für das Zusenden der Testexemplare!

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